Berechnen der gestreckten Länge <-- 9 10 11 12 13 -->
Berechnungsverfahren gestreckte Länge

Gestreckte Länge Gestreckte Länge beim Walzprofilieren
Die gestreckte Länge und damit die Breite des flachen Bandes werden üblicherweise in Abhängigkeit von Blechdicke, Biegeradius und -winkel berechnet. In der Realität gibt es jedoch noch weitere Abhängigkeiten, z.B. von Material, Biegeverfahren und Biegewinkelfolge, wie jüngste Untersuchungen am PtU der Technischen Hochschule in Darmstadt ergeben haben. Praktiker bestätigen, dass sie diese Erfahrung auch schon gemacht haben.
Diese Einflüsse lassen sich heute noch nicht durch ein allgemein gültiges Berechnungsverfahren erfassen, sondern müssen individuell und empirisch definiert werden. Dazu enthält PROFIL die Möglichkeit, jedem Bogenelement ein individuelles Berechnungsverfahren zuzuordnen. Dabei kann man entweder ein Standardverfahren wählen wie Oehler, DIN, Mittellinie oder man definiert eigene Verfahren, die auch mit empirischen Korrekturen versehen werden können. Letztere sind wichtig, wenn zwecks Einsparung von Gerüsten größere Winkeländerungen notwendig sind und daraus folgend Tiefzieheffekte auftreten.
Zur Übersicht über die im System vorhandenen Berechnungsverfahren, zur Eingabe eigener Verfahren und zur Zuordnung an Profil-Bogenelemente dient eine neue Dialogmaske, in der die Lage der neutralen Faser als Funktion von ri/s grafisch als Kurvenzug dargestellt wird.
Berechnung der gestreckte Länge Oehler-Verfahren:
Dies ist das genaueste aller bekannten Verfahren, da es die gestreckte Länge in Abhängigkeit von der Blechdicke, vom Biegeradius und vom Biegewinkel ermittelt.

DIN-6935-Verfahren:
Dies ist das bekannteste aller Verfahren. Es arbeitet in Abhängigkeit von Blechdicke und Biegeradius und ist daher weniger genau als das Oehler-Verfahren. Die Berechnung erfolgt wahlweise nach Tabelle oder Formel.

Mittellinie:
Wird häufig benutzt, wenn Bögen verschiedener Biegerichtungen kurz aufeinander folgen, z.B. bei Sicken. Wenn Sicken in einem Schritt in das Blech gewalzt werden, treten unvermeidbare Tiefzieheffekte auf.

Eigene Verfahren:
Sollten die Standrdverfahren nicht ausreichen, kann der Anwender weitere eigene Verfahren selbst definieren, indem er in einer Tabelle ri/s-Abschnitte einträgt und zu jedem Abschnitt einen Faktor f wählt, der die Lage der neutralen Faser bestimmt. Weiterhin lassen sich zu jedem ri/s-Abschnitt ein Zuschlag (k1 in in % oder k2 in mm) parametrieren. Auf diese Weise können auch Verfahren nach firmeninternen Normen in das System eingebracht werden.



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